Therapie bei Menschen mit erhöhtem Förderbedarf
Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung ("Behinderung") sind häufig in ihrer sprachlichen Kommunikationsfähigkeit leicht bis sehr stark eingeschränkt. Das kann Störungen der Aussprache, der Grammatik, des Wortschatzes, der Mundmotorik und der Nahrungsaufnahme betreffen. Oft ist die eigene Körperwahrnehmung eingeschränkt aber auch die Bewegungsfähigkeit der zum Essen und Sprechen wichtigen Strukturen wie Mund, Kiefer, Zunge, Lippen und Kehlkopf. Manche Menschen können aufgrund dieser Ursachen überhaupt keine verbale Sprache erwerben. Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten und -einschränkungen haben umfangreiche negative Folgen (Missverständnisse, Isolation) und beeinträchtigen die Lebensqualität von Menschen aller Altersklassen. Ziel der logopädischen Therapie ist es, die Kommunikationsfähigkeit und somit die Lebensqualität zu verbessern. Bei der Fütterstörung eines Säuglings ist dies zuerst eine Verbesserung der Nahrungsaufnahme. Bei Aussprache- und Grammatikstörungen setzt die Therapie hier an.
Therapie mit Unterstützter Kommunikation (UK)
Bei einem nicht sprechenden Menschen ist das Ziel entweder die Anbahnung der Sprache oder das Erlernen nonverbaler Kommunikation. Diese "Unterstützte Kommunikation" gelingt über den Einsatz von Gebärden, der Arbeit mit Bildkarten und Symbolen sowie dem Einsatz von elektronischen Kommunikationshilfen wie Sprachcomputer ("Talker"). Mithilfe von Unterstützter Kommunikation können Grundbedürfnisse bis hin zu Gefühlen, Wissen und Meinungen vermittelt werden. So können Teilhabe und die Lebensqualität deutlich verbessert werden.