Therapie bei Verbaler Entwicklungsdyspraxie (VED)

"Die zentrale Störung liegt bei der verbalen Entwicklungsdyspraxie auf der Ebene der Planung und Programmierung der Sprechbewegungen. Das generelle Hauptmerkmal jeglicher Form von Apraxie ist die gestörte Willkürmotorik. Automatisierte Bewegungsabläufe gelingen hingegen bedeutend besser (Velleman, 2003)."

Häufig zeigen die betroffenen Kinder bereits als Säuglinge Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Die Kinder können die motorischen Mund- und Zungenbewegungen nicht korrekt ausführen, sie artikulieren sich meistens kaum verständlich.

Unsere
Behandlungsmethoden

In der logopädischen Therapie werden die Sprechbewegungsabläufe trainiert und automatisiert. Die Übungen müssen mit hoher Wiederholungsrate erfolgen, damit eine Automatisierung stattfinden kann.

> TAKTKIN nach Birner-Janusch

> KoArt® nach Becker-Redding: die Methode ist auch bereits für sehr junge Kinder (ab 2 Jahren) gut einzusetzen

Um den Leidensdruck beim Kind zu vermeiden und die Therapiechancen zu erhöhen, wird ein früher Behandlungsbeginn empfohlen. Langfristig kann so eine Erhöhung der Verständlichkeit bis hin zum freien und mühelosen Sprechen erreicht werden.

Typische Merkmale einer VED

> Planungs- und Programmierungsunfähigkeit der Sprechbewegungen

> Sprechanstrengung

> Probleme im Saug-, Schluck- und Atemrhythmus, z.B. häufiges Verschlucken beim Essen

> häufig verzögerter Sprechbeginn

> Suchbewegungen von Zunge oder Lippen beim Sprechen

> fehlerhaftes Bilden von Lauten oder Ersetzen durch andere Laute

> undeutliche und schwer verständliche Aussprache (sprechen oft nur Vokale, lassen Konsonanten weg)

> Veränderungen in der Sprechmelodie und/oder ein unangemessenes Betonungsmuster

> mehr Fehler bei langen Wörtern, Einzelwörter sind besser zu verstehen als Sätze

>gehäuft nonverbale Strategien als Ersatz für fehlende Wörter (zeigen, starke Mimik)

> Sprachverständnis ist signifikant besser als aktive Sprache

> häufig gute Eigenwahrnehmung und hoher Leidensdruck